- Tropismen
- Tropịsmen[zu griechisch trope̅́ »(Hin)wendung«], Singular Tropịsmus der, -, Krümmungsbewegungen festsitzender Organismen (Pflanzen, sessile Tiere) oder von Organen, die durch einen einseitigen Reiz ausgelöst und in ihrer Richtung bestimmt werden, d. h., die Organismen (Organe) nehmen eine bestimmte Lage zur Reizquelle ein. Meist beruhen die Tropismen auf unterschiedlich starkem Wachstum gegenüberliegender Flanken eines Organs, seltener auf Turgorbewegungen, sodass in der Regel nur wachstumsfähige Organe zu Tropismen befähigt sind. Die Ausrichtung erfolgt entweder direkt zur Reizquelle hin (positiver Tropismus) oder von ihr weg (negativer Tropismus). Bei schräger Einstellung in einem bestimmten Winkel spricht man von Plagiotropismen, bei genau senkrechter (90º-Winkel) von Transversal- oder Diatropismen. Tropismen auslösende Reize sind u. a. die Schwerkraft (Geotropismus), Licht (Phototropismus), die Sonne (Heliotropismus), unterschiedliche Konzentrationen gelöster oder gasförmiger Stoffe (Chemotropismus), unterschiedliche Feuchtigkeitsgrade (Hydrotropismus), einseitige Berührung, z. B. bei Ranken (Haptotropismus, Thigmotropismus), Temperaturunterschiede (Thermotropismus), elektrische Reizung (Galvanotropismus, Elektrotropismus) oder einseitige Verwundung (Traumatotropismus).
Universal-Lexikon. 2012.